Gedanken der Schülerin Lena Lischewski Klasse 6c
Vor dem Projekttag am 17.11.2017 zum Thema „Brücken bauen“ habe ich mich gefragt, was wir wohl alles machen werden. Das hatte sich schnell geklärt. Zu uns an die Sportoberschule Leipzig kamen Christian, 36 Jahre (er fährt Rennwagen) und Andreas, 57 Jahre (er reitet gern). Die beiden Männer haben eine Behinderung durch Sauerstoffmangel bei der Geburt. Doch trotz alledem haben sie mit uns tolle Gespräche geführt und verschiedene Experimente an mehreren Stationen ausprobiert, die viele von uns zum Nachdenken angeregt haben.
So sollten wir uns zum Beispiel einen Partner suchen, um einen Versuch zu starten. Einer der beiden Mitschüler sollte sich die Augen verbinden, der andere musste ihn durch die Schule führen. Ich habe es mit Elena ausprobiert und es war sehr spannend, anstrengend, aber auch lustig. Wir bekamen auch die Funktionsweise eines Rollstuhles erklärt und konnten seine Möglichkeiten der Fortbewegung in einem kleinen Parkour aus Stühlen ausprobieren. War gar nicht so einfach! Recht interessant war auch, als zwei Klassenkameraden einen Apfel und seine Farbe mit geschlossenen Augen und einer Nasenklammer „erschmecken“ sollten und sauer nicht gleich sauer war sowie aus Grün auf einmal Rot wurde.
Aber noch nicht genug: Wir durften noch mit einem Partner ausprobieren, ohne Hände zu trinken. Das hat eigentlich ganz gut geklappt, auch wenn mancher anschließend ein nasses T-Shirt hatte.
Vor dem Projekt konnte ich mir nicht vorstellen, dass man trotz einer Behinderung Sportarten betreiben kann. Doch die beiden Männer waren der sportliche Beweis dafür, dass es möglich ist!
Wer Christian mal als Rennfahrer auf dem Nürburgring sehen möchte, der kann dies unter folgendem Link gern tun: www.facebook.com/lissek.motorsport
Einen Tag vor der Begegnung mit Christian und Andreas traf ich im BBW Leipzig während eines Auftrittes mit meinem Verein auf hör-und sprachgeschädigte Jugendliche. Man konnte merken, dass einige Kinder gegenüber uns Jugendlichen Berührungsängste hatten, da sie für gewöhnlich in der Gebärdensprache kommunizieren und wir diese nicht verstanden. Auch Christian und Andreas haben eine Sprachbehinderung, aber nach anfänglicher Konzentration verstanden wir sie dann recht gut. Gut war, wir mussten alle ziemlich genau zuhören. Und es gab auch eine kleine Übung zum Alphabet der Gebärdensprache, wobei sich manche gar nicht so schlecht angestellt haben.
Am Ende des Vormittages stand für mich und meine Klassenkameraden fest, dass es ein interessantes Projekt war. Die herzliche Verabschiedung von den beiden Männern war ein Beweis dafür.
Meine Mitschüler, Frau Lieberodt und ich bedanken sich ganz ganz herzlich bei
Christian und Andreas für diesen gelungenen Vormittag an unserer Schule und wünschen den beiden alles erdenklich Gute für Ihre Zukunft.
Lena Lischewski Klasse 6c